Wahlprogramm Kreistagswahl 2024

Die Grüne Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen übernimmt gesellschaftliche Verantwortung im Rems-Murr-Kreis. Gemeinsam mit allen Menschen im Kreis schaffen wir nachhaltige Werte für den Landkreis, die Kommunen und nachfolgende Generationen.

Wir Grüne sehen uns verpflichtet, für die Demokratie, unsere Freiheit und die soziale Vielfalt einzustehen. Insbesondere in einer Zeit der multiplen globalen Krisen und der damit einhergehenden Erosion des gesellschaftlichen Zusammenhalts.

Umso mehr sehen wir es als historische Aufgabe, die Spaltung unserer Gesellschaft zu verhindern und den Klimaschutz zu stärken. 

Unsere Demokratie ist bedroht. Stärken Sie die Demokratie – gehen Sie wählen – für starke GRÜNE Stimmen im Rems-Murr-Kreis.

GRÜN wählen

  • Für ein respektvolles Miteinander
  • Für eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung
  • Für gute Bildung für Alle
  • Für wirksamen Natur-, Umwelt- und Klimaschutz
  • Für nachhaltige Mobilität

Klima schützen im Rems-Murr-Kreis – 1

Starkregen, Hitze und Trockenheit stellen uns im Rems-Murr-Kreis vor neue Herausforderungen. Beim Klimaschutz verfolgen wir Grüne eine ganzheitliche Strategie, die auf verschiedenen Ebenen ansetzt und alle relevanten Akteure einbezieht. Für einen aktiven Klimaschutz stärken wir die Energieagentur Rems-Murr-Kreis, um die Bürgerinnen und Bürger mit qualifizierten Beratungen bei Heizungs- und Gebäudesanierungen und Photovoltaik zu unterstützen. Der Ausbau von Windenergie, Solarenergie und Biomasse im Rems-Murr-Kreis erhöht den Anteil an klimafreundlicher Energie und verringert die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Im Kreis gibt es viele Brachflächen, die für Freiflächen-Photovoltaikanlagen genutzt werden können, durchaus auch kombiniert mit einer Agrarnutzung. Durch energetische Sanierungen von kreiseigenen Wohn- und Gewerbegebäuden sowie den Einsatz energieeffizienter Heizungs- und Kühlungssysteme wird der Energieverbrauch reduziert und der CO2-Ausstoß gesenkt werden.

Sozialen Wohnraum schaffen – klimaneutral bauen – 2

Wohnraum ist auch im Rems-Murr-Kreis knapp. Wir GRÜNE setzen uns weiterhin dafür ein, öffentlich geförderte Quartiere zu bauen. 500 bezahlbare Wohnungen bis 2028 – dabei unterstützen wir den Landkreis und die Kreisbaugruppe. Für ein sozial gerechtes Wohnen mit niedrigem Energieverbrauch. Wohnungsbau muss die Entwicklungen der Klimakrise mitdenken. Mit mehr Bäumen, Wasser und Grünflächen. Klimafreundliches Bauen schließt bezahlbaren Wohnraum nicht aus. Wir setzen uns dafür ein, dass das große Potential an leerstehenden Wohnflächen innerorts für innovative Wohnkonzepte genutzt wird.  

Artenschutz und Landwirtschaft zusammendenken – 3

Unser Kreis ist Teil der Bio-Musterregion Rems-Murr-Ostalb und unterstützt damit die nachhaltige, regionale und ökologische Landwirtschaft. Wir stärken die Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung nah an den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Eine steigende Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln, gerade auch in unseren Kantinen, ist Grundlage für einen Ausbau des ökologischen Landbaus.

Dazu gehören auch unsere Streuobstwiesen. Dies sind traditionelle, extensiv bewirtschaftete Obstbaumwiesen, die durch ihre Vielfalt einen hohen ökologischen Wert haben. Sie sind ein wichtiger Bestandteil unserer Biotopverbünde. Viele bedrohte und seltene Tier- und Pflanzenarten finden nur auf unseren Streuobstwiesen die für sie notwendigen spezifischen Lebensbedingungen. 

Ökologischer Tourismus – 4

Das Remstal und der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald mit einem großen Angebot an Wander- und Radwegen, Seen und kulturellen Besonderheiten wie dem Limes sind beliebte Naherholungsgebiete für die Menschen im Kreis. 

Der Schutz der Natur steht für uns GRÜNE an erster Stelle und sollte bei allen Maßnahmen der Tourismusförderung mitgedacht werden. Der Spagat zwischen wachsendem Tourismus und dem Bewahren der natürlichen Ressource Landschaft und der Biodiversität muss gelingen. Wanderparkplätze sollten für alle Menschen mit dem ÖPNV barrierefrei erreichbar sein. 

Gesundheitsversorgung im Landkreis sicherstellen – 5

Unsere Rems-Murr-Kliniken mit den Standorten Winnenden und Schorndorf bieten eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. Mit der Medizinkonzeption haben wir unsere Gesundheitsstandorte gesichert. Zusätzlich gibt es im Rems-Murr-Kreis eine gute Verzahnung von stationärer und ambulanter medizinischer Versorgung in unseren Medizinischen Versorgungszentren (MVZ).
Die Rems-Murr-Kliniken sind ein großer Arbeitgeber mit interessanten Angeboten für berufliche Qualifikationen und Weiterbildung. Wir GRÜNE stehen für die Weiterentwicklung der Ausbildungsangebote im Gesundheits- und Pflegebereich.

Gute Bildung im Rems-Murr-Kreis – 6

Der Rems-Murr-Kreis ist Träger von beruflichen Schulen, Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und Schulkindergärten. 

Die Beruflichen Schulen leisten einen wertvollen Beitrag zur Gewinnung von Fachkräften, die in unserem Kreis dringend gebraucht werden. Zudem übernehmen sie eine herausragende Aufgabe zur Integration von Menschen in die Gesellschaft und in den beruflichen Alltag. Wir setzen uns für eine zeitgemäße Ausstattung der Berufsschulen ein. 

Auf dem Weg zum Berufsabschluss darf niemand verloren gehen. Wir fördern Menschen mit Einschränkungen durch spezielle sonderpädagogische Hilfen und geeignete Räumlichkeiten. Gleichzeitig unterstützen wir GRÜNE die Einrichtung und Stärkung der Schulsozialarbeit an allen kreiseigenen Schulen.

Digitalisierung vorantreiben – 7

Um den Bürgerinnen und Bürgern einen reibungslosen und unkomplizierten Zugang zu Verwaltungsleistungen zu ermöglichen, setzen wir uns für die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse ein.

Die Entwicklung und Fortschreibung einer Gesamtstrategie zur digitalen Transformation im Rems-Murr-Kreis und in der Kreisverwaltung sollen hierbei den Rahmen bilden. 

Das Kreismedienzentrum ist eine wichtige Schnittstelle und Kompetenzzentrum im Bereich der schulischen Digitalisierung. Damit betonen wir unsere Verpflichtung zu moderner Bildung und digitaler Kompetenz.

Wirtschaftsstandort mit Zukunft – 8

Wir befinden uns in einer Industrieregion mit bedeutenden, traditionsreichen Unternehmen, Handwerksbetrieben und Start-Ups. Technologien von morgen werden bei uns erfunden, entwickelt und produziert. Die Wertschöpfung, die bei uns stattfindet, schafft Arbeitsplätze und sorgt damit für den Wohlstand vieler Menschen im Rems-Murr-Kreis. Wir unterstützen den Wandel zu einer ökologischen und klimaneutral orientierten Wirtschaft. 

Wasserstoffstrategie – 9

Die Wasserstoffstrategie ist ein Baustein, um aus den fossilen Energien auszusteigen. Umso wichtiger ist es, dass der Wasserstoff aus erneuerbaren Energien gewonnen wird und damit klimaneutral ist. Mit grünem Wasserstoff wollen wir die Chance für alternative Kraftstoffe unter anderem im ÖPNV nutzen. 

Der Rems-Murr-Kreis mit seiner leistungsfähigen Wirtschaft nimmt in der Forschung, Entwicklung und Umsetzung der Wasserstofftechnologie eine prominente Rolle ein. Leuchtturmprojekte wie die „Lernwerkstatt Zukunftstechnologie Wasserstoff und Brennstoffzelle“, kurz HyLAB, an der Gewerblichen Schule Backnang haben Vorbildcharakter für die berufliche Ausbildung und die Qualifizierung von Fachkräften

ÖPNV ausbauen – 10

Zu einem nachhaltigen Mobilitätskonzept gehört für uns GRÜNE ein gut ausgebauter und attraktiver öffentlicher Nahverkehr im Rems-Murr-Kreis. Dies umfasst die Bereitstellung von ausreichend Bus- und Bahnverbindungen und ein dichtes Netz an Haltestellen sowie eine verlässliche Taktung – auch im ländlichen Raum. Wichtig ist eine sinnvolle Vernetzung des ÖPNVs mit anderen Verkehrsträgern durch Mobilitätshubs, wie Car-Sharing-Angebote oder Pedelec-Stationen, auch an P &R- Parkplätzen. 

Elektromobilität vorantreiben – 11

Elektrofahrzeuge, die mit grünem Strom geladen werden, leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung CO2-Emissionen. Der Ausbau öffentlicher Ladestationen im gesamten Kreisgebiet für Elektroautos und E-Bikes ist daher eine wichtige Maßnahme, um die Elektromobilität im Rems-Murr-Kreis voranzubringen. Wir setzen uns bei Kreisstraßen für Erhaltungs- statt für Neubaumaßnahmen ein. 

Radmobilität fördern – 12

GRÜNES Ziel ist es, den Rems-Murr-Kreis zu einer Vorbildregion für nachhaltige Mobilität zu machen. Um Ressourcen zu schonen und das Klima zu schützen, ist es dringend erforderlich, ein Mobilitätskonzept zu entwickeln, das Alternativen zum Auto praktikabel und attraktiv macht.

Gut ausgebaute und vor allem sichere Radwege ermöglichen es den Menschen, vermehrt auf das Fahrrad als umweltfreundliches Verkehrsmittel umzusteigen. Dazu gehört ein durchgehendes Netz flankierender Radwege entlang der Kreisstraßen, der Ausbau der Radschnellverbindungen und bedarfsgerechte Abstellmöglichkeiten für Fahrräder. 

Wertstoffmanagement – 13

Was einer übrig hat, kann ein anderer vielleicht gut gebrauchen. Durch Reparieren, Tauschen und Recycling kann manches gute Stück eine neue Nutzung erfahren. Baustoffe werden kostengünstiger recycelt als entsorgt. Das spart Emissionen ein. Die Abfallwirtschaft Rems-Murr-Kreis (AWRM), bietet inzwischen auch für Privatleute eine Baustoffbörse an. Gleiches gilt für Biomüll und Gartenabfälle, die kompostiert werden und in ein neues Leben als Gartenerde starten. Wir brauchen mehr Initiativen, damit aus Wegwerfmentalität Wertstoffbewusstsein wird.

Kinder und Jugendliche – 14

Die Kinder- und Jugendhilfe verfügt im Rems-Murr-Kreis über viele Angebote zur Unterstützung und Beratung für Kindern, Jugendlichen und Eltern in kritischen Lebenslagen. Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass diese Beratungsstellen weiter bestehen und zukunftsfähig weiterentwickelt werden können. Der Erwerb sozialer Kompetenzen und eine gute Persönlichkeitsentwicklung soll allen Kindern und Jugendlichen ermöglicht werden. 

Zugewanderte Menschen integrieren – 15

Integration ist keine Einbahnstraße. Integration kann nur gelingen, wenn sich hinzugekommene Menschen und Einheimische aufeinander zubewegen, sich austauschen und das gesellschaftliche Leben in gemeinsamer Verantwortung gestalten.

Die Versorgung und Unterbringung von geflüchteten Menschen haben uns in den letzten Jahren vor große Herausforderungen gestellt. Diese haben wir im Rems-Murr-Kreis in einem bewundernswerten Zusammenwirken vieler Beteiligten angenommen. Dies war nur möglich mit der Unterstützung von Behörden, Kommunen, den Kirchen und vielen zivilgesellschaftlichen Organisationen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Wir GRÜNE setzen uns auch weiterhin für eine nachhaltige Integration ein. Dafür ist das Erlernen der deutschen Sprache wichtig, um eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und die Existenzsicherung aus eigener Kraft zu ermöglichen.

Beschäftigungspotential nutzen  16

Der Fachkräftemangel besteht auch im Rems-Murr-Kreis. Aufgrund verschiedenster Einschränkungen haben 2500 langzeitarbeitslose Menschen keine Chance, einen Arbeitsplatz zu finden. Wir GRÜNE setzen uns für eine gezielte Unterstützung und Weiterqualifizierung dieser Personengruppe ein. Damit alle Menschen die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben haben.

Inklusion gut organisieren  – 17

Selbstbestimmung und eine gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Behinderung ist uns ein zentrales Anliegen. Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) wurde im Rems-Murr-Kreis in vorbildlicher Weise umgesetzt. Damit wurde die Voraussetzung dafür geschaffen, dass sich die Lebenslage von Menschen mit Behinderung wesentlich verbessern kann. Dazu gehören Barrierefreiheit beim Wohnen, bei der Arbeit und in der Freizeitgestaltung. Durch den engen Austausch mit den Betroffenen, Angehörigen und den Einrichtungen soll sichergestellt werden, dass Inklusion gelingt. Dabei orientieren wir uns an den individuellen Bedürfnissen und Wünschen der betroffenen Menschen. Die Akzeptanz der Gesellschaft ist ein wichtiger Bestandteil für eine gelingende Inklusion.

Demografischen Wandel gestalten – 18

Die im Rems-Murr-Kreis bestehenden Pflegeangebote müssen in Zusammenarbeit mit der freien Wohlfahrtspflege und dem Kreisseniorenrat so weiterentwickelt und differenziert werden, dass auch künftig im Alter und bei Pflegebedarf ein hohes Maß an Lebensqualität und Selbstbestimmung besteht. Der Kreispflegebeirat soll zur Pflegekonferenz weiterentwickelt werden.

Armutsentwicklungen entgegenwirken – 19

Langzeitarbeitslosigkeit, soziale Problemlagen und eine älter werdende Gesellschaft führen zu Armut bei kinderreichen Familien, bei Alleinerziehenden, im Alter und bei Pflegebedürftigkeit. Von Armut betroffene Menschen dürfen nicht vom gesellschaftlichen Leben ausgegrenzt werden. Wir GRÜNE setzten uns weiterhin ein für gute Beratungsangebote, Tagesstätten und die Unterstützung von Familien- und Nachbarschaftshilfen.